Wasserturm

Bräunsdorf

Beschreibung

Wasserturm 1909

Bild von 1909 – Quelle: SLUB, Deutsche Fotothek, bearbeitet.

Der Wasserturm Bräunsdorf wurde 1906 auf dem 400m hohen Wäschberg errichtet. Er diente zur Wasserversorgung des ehemaligen Rittergutes, welches sich bereits 1824 zur Königlich Sächsischen Landesanstalt für Waisenkinder und 1932 zur Erziehungs- und Korrektionsanstalt wandelte. 1,2

Der markante Turm mit seinem kleinen 4m hohen Erkertürmchen, welcher als Aufstieg auf das Dach diente, ist insgesamt 29m Hoch und wurde in Stahlskelettbauweise errichtet. Am Fuße hat er einen Durchmesser von 7m, welcher nach oben hin auf 5m abnimmt. Die Behälterkrone hat hingegen, wie üblich, einen größeren Durchmesser von 9m und beinhaltet die beiden halbkreisförmigen Wasserbehälter mit einem speicherbaren Wasservolumen von jeweils 30 m³. 1

Das Bauwerk wurde nach der Fertigstellung, mit Ziegeln ausgefacht und verputzt, da es Kritik an der Optik gegeben hatte und der Turm unfertig wirkte. 1

Das bereitzustellende Wasser wurde aus der ehemaligen wasserführenden Bergbaugrube „Schlammige Frau“ mit Elektropumpen bezogen, über Rohre in den Turm transportiert und dort  gespeichert. Der Weitertransport fand dann durch bloße Schwerkraft statt. Versorgt wurden nur die Anstalt beziehungsweise das spätere Kinderheim sowie das ebenfalls entstandene Volksgut welches aus den Ländereien des ehemaligen Ritterguts hervorging. Der Ort Bräunsdorf als solches, wurde vorerst jedoch nicht angeschlossen und geschah erst 74 Jahre später um 1980 herum. Dies erfolgte auf intensives betreiben des damaligen Bürgermeisters des Ortes. 1

1997 wurde die Ortschaft dann an das zentrale Wasserversorgungsnetz angeschlossen und bezog das Trinkwasser nun aus der gut 23km entfernten Talsperre Lichtenberg. Der Wasserturm verlor damit nach über 90 Jahren seine Funktion. Mit der Stilllegung erklärte das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen den Turm zum Kulturdenkmal, blieb aber weiterhin ohne Funktion. Selbst der Verkauf 2006 an einen Architekten aus Dresden, änderte an diesem Zustand nichts. 1

Von der Spitze des Wasserturms ist bei gutem Wetter das Leipziger Völkerschlachtdenkmal zu sehen ebenso wie der Fichtelberg. 1

Meinung

Schon von weitem sieht man den Wasserturm von Bräunsdorf. Manchmal, bei guten Wetter sogar von meiner (fast) täglichen Bahn-Pendelstrecke. Schon vor Jahren habe ich den Turm in Verbindung mit Kinderheim wahrgenommen aber leider nie richtig beachtet. Derweil ist der Rapunzelturm aber einerseits sehr schön und dennoch irgendwie (in Verbindung mit den vorgekommenen Taten im Heim) auch schaurig und irgendwie ein Stachel in der Geschichte.

Dennoch würde ich Ihn wieder herrichten. Gern auch ein Wohn-„Haus“ daraus machen und anstrahlen. Eine Art Leuchtturm Projekt, dass es auch wieder bessere Zeiten gibt, wenn alles finster erscheint? Seinen Zweck hat er ja schließlich über 90 Jahre erfüllt. Das wäre doch was oder?

Ich freue mich auf Ergänzungen und Kommentare  zum Thema.

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